Der Damm am Wagenhauser Weiher muss dringend untersucht und saniert werden. Dafür wird der Weiher, vorbehaltlich einer noch ausstehenden artenschutzrechtlichen Genehmigung, voraussichtlich Ende August abgelassen. Im Herbst soll dann ein Ingenieurbüro die Schäden am maroden Hochwasserschutzbauwerk erfassen und einen Sanierungsplan ausarbeiten. Dieser soll dann möglichst innerhalb von maximal drei Jahren umgesetzt sein. Bis dahin muss der Wagenhauser Weiher, der im Sprachgebrauch auch Sießener Säge genannt wird, leer bleiben.
Die rund 100.000 Kubikmeter Wasser können nicht einfach von heute auf morgen abfließen. Weil der See zuletzt vor rund 50 Jahren abgelassen wurde, hat sich am Seegrund sehr viel Schlamm angesammelt. Strömt das Wasser zu schnell aus, wird auch dieser Schlamm mitgespült. Die Folge: Der Mühlkanal, in den der Überlauf der Sießener Säge fließt, würde binnen kurzer Zeit verschlammen, ebenso die technischen Anlagen, die den Ablauf regeln.
Nur etwa fünf Zentimeter pro Tag kann der Wasserspiegel deshalb sinken. Badegäste dürfte das freuen. Denn die Stadt rechnet damit, dass die Badestelle an der Sießener Säge deshalb auch nach dem Beginn des Ablassens noch ein bis zwei Wochen genutzt werden kann. Voraussichtlich ab Ende der Sommerferien muss der Badebetrieb dann jedoch eingestellt werden. Rund eineinhalb bis zwei Monate wird es vermutlich dauern, bis der See komplett abgelassen ist.
Warum mit dem Ablaufen Ende August begonnen werden soll, hat mehrere Gründe. Zum einen liegt nun der Zuschussbescheid für die dringendst erforderliche vertiefte Sicherheitsuntersuchung vor, die im Herbst durchgeführt werden soll, da der Damm als nicht standsicher gilt. Zum anderen muss die Ökologie mit Amphibien, Fischen etc. beachtet werden. Der Sportfischereiverein organisiert dann im Herbst das Abfischen.
Wann genau das Ablassen beginnt, hängt von der Erteilung der artenschutzrechtlichen Genehmigung ab. Die Stadt rechnet damit, dass diese spätestens Mitte bis Ende August vorliegt. Im Herbst wird das beauftragte Fachingenieurbüro Winkler und Partner GmbH aus Stuttgart dann die Mängel und Schäden des Damms aufnehmen und den „Fahrplan“ mit grober Kostenberechnung für die darauffolgende Sanierungsplanung inklusive Baumaßnahmen erstellen. Für die notwendigen Maßnahmen wird die Stadt dann Zuschussmittel beim Land Baden-Württemberg beantragen. Die Stadt wird das Projekt dann so schnell wie möglich abarbeiten. Nach Auskunft des beauftragten Ingenieurbüros sowie der Wasserbehörden muss bei planmäßigem Verlauf dafür mit zwei bis drei Jahren bis zur Fertigstellung gerechnet werden.
Einen positiven Nebeneffekt hat der mehrjährige „Leerstand“ dabei in jedem Fall: Die Schlammmassen am Seegrund werden sich so zu einem Teil von selbst zersetzen (Auswintern und Aussömmern). Das Gewässer erreicht auf diese Weise wieder ganz von alleine einen wesentlich besseren ökologischen Zustand, was sich dann letztlich auch positiv auf das Baden, auf Fische und weitere Wassertiere und -pflanzen auswirken wird.
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