Stadtmuseum

 
 
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Aktuell

Rolf Pfänder's Unterwasserwelten - 22.3. bis 8.9.2024

Sonderausstellung
22.3.-8.9.2024

Rolf Pfänder's Unterwasserwelten
40 Jahre Unterwasser-Fotografie

Seit nunmehr 10 Jahren bespielt der Arbeitskreis Stadtmuseum das Museum mit Sonderaktionen, Vorträgen, Kinder- und Schülerprogrammen und natürlich mit vielbeachteten Sonderausstellungen. Dieses Jahr ist die Freude besonders groß Rolf Pfänder, den Taucher und Unterwasserfotografen in einer toll inszenierten Ausstellung zu präsentieren. Als gebürtigen Saulgauer kennen ihn viele als versierten Malermeister, der für historische und neue Gebäude innen und außen geschmackvolle Erscheinungsbilder handwerklich umsetzt. Manche haben ihn schon als Laienschauspieler in diversen Rollen erlebt und ganz wenige haben ihn unter Wasser begleitet, wenn er mit seiner Fotoausrüstung „ auf die Jagd“ geht.
Nunmehr 40 Jahre taucht Rolf Pfänder mit seiner Kamera in andere Welten ab. In dieser Ausstellung holt er für die Besucher einige seiner zum Teil preisgekrönten fotografischen Schätze an die Oberfläche. Mittlerweile hat Rolf Pfänder 1200 Tauchgänge absolviert und seine Aufnahmetechnik immer weiter perfektioniert. Er taucht und fotografiert in fast allen Meeren dieser Welt. Deshalb ist ein besonderes Ausstellungs-Highlight die Strand-Sandcollage mit 48 Sandproben aus aller Welt. Ein Raum im Museum wird wie ein Süßwassertauchgang für die Besucher inszeniert, denn auch Fotos aus heimischen Gewässern, aus Flüssen, Teichen, Kiesgruben sind zu bewundern. Rolf Pfänder beschäftigt sich ganzheitlich mit der Unterwasserwelt und ihren Bewohnern. Deshalb ist es ihm ein besonderes Anliegen im Begleitprogramm im Rahmen seiner Vorträge auch von den Entwicklungen und Gefahren zu sprechen, die wir Landbewohner unseren „Mitbewohnern“ antun. In den vielen Jahren konnten er und seine Kameraden große negative Veränderungen in der Unterwasserwelt feststellen. Deshalb engagiert sich Pfänder u.a. in den Umweltschutzorganisationen SEA SHEPARD und SHARKPROJEKT. Betritt man das Museum wird man von Rolf Pfänder hochstpersönlich freundlich begrüßt - großformatig abgelichtet in voller Taucherausrüstung. Ein Besuch lohnt sich.

Ausstellungseröffnung
Freitag, den 22. März, 19 Uhr Stadtmuseum
Die Bevölkerung ist herzlich eingeladen.

Öffnungszeiten
Samstag und Sonntag 14-17 Uhr,
Sonderführungen auf Anfrage

Vorträge mit Rolf Pfänder
Donnerstag, 4. April, 6. Juni, 5. September –
jeweils 19 Uhr

Foto: Frank Müller
Foto: Frank Müller
 

Der letzte Saulgauer Landrat live mit Erinnerungen an den vor 50 Jahren aufgelösten Landkreis

Mit allen Wassern gewaschen

Konservativ das positive Lebensgefühl wie das Wählerverhalten in diesem Teil des deutschen Südwes-tens, der offensichtlich auch Grips konserviert. Das Glück, Oberschwabe zu sein, im besten Fall Öster-reicher wie neunhundert Jahre lang die Saulgauer, vermittelte jetzt vor vollem Ratssaal im Haus am Markt in der Stadt, die bis 1972 Kreissitz war, lebhaft, hellwach, alterslos, in rhetorischer Bestform einer, der alles nicht zur Schau stellt, sondern ist: Wilfried Steuer, der letzte Landrat des vor fünfzig Jahren aufgelösten Landkreises Saulgau.

Am 20. Juni wird er unglaubliche neunzig. Riedlingen, die damals dem Landkreis Biberach zuge-schlagene Nachbarstadt, wird ihren Ehrenbürger so groß feiern, dass die Stadthalle voll ist. Doch der Tag beginnt nach oberschwäbischer Art („Dankbar rückwärts, mutig vorwärts, gläubig aufwärts“) in der Kirche in Emerfeld, wo der CDU-Politiker im alten Schulhaus sein Zuhause hat.

Heimat nennt der promovierte Landwirt und Jurist indessen das geschichtsbeladene Saulgau, das bei der großen baden-württembergischen Reform seine Verwaltungs-Selbstsständigkeit eingebüßt und zentrale Ämter, nicht aber sein historisches Selbstbewusstsein verloren hat. Das alles packte Steuer mit Geist und Witz und lebhafter Zugehörigkeit zu seinen lieben Landsleuten in anekdotischer Rückblende beim Arbeitskreis Stadtmuseum zusammen.

Steuers Temperament in Sachen Landespolitik greift über ins Publikum, lässt ein halbes Jahrhundert und mehr glatt vergessen, wenn er, stehend frei redend und „näher bei de Leut, i brauch kein Mikro-fon“, über seine Laufbahn und seinen Beginn in dieser Stadt berichtet, in der von 1947 bis 1968 der profilierte Karl Anton Maier als Landrat politisch eigenständig regierte - einer jener legendären ober-schwäbischen „Landesfürsten“, die nach dem Zweiten Weltkrieg Zukunft gebaut haben, aber boden-ständig geblieben sind.

So einer ist Steuer: 1965 als Jurist mit Prädikats-Examen in der Innenverwaltung und wunschgemäß („das wollte sonst noch keiner“) als Assessor bei Maier in Saulgau gelandet. In einem Landratsamt, in dem der Hausmeister Done jeden Morgen hundert Öfen anfeuern musste. Das war am 2. März 1965 („Eigentlich hätte ich am 1. anfangen sollen, aber da war in Saulgau Fasnet“). Steuers Start: Kein Landrat da, der war in Ensmad, und als erstes die Akte über eine Schlägerei im Wirtshaus Paradies. Illustrierte Zeitgeschichte, wie es sie in solcher Einzigartigkeit nur bei ihm gibt, der sich an der Seite seiner Lisa seit Jahrzehnten unverändert zeigt: Die Inspektoren der Saulgauer Kreisverwaltung in Steu-ers Anfangszeit zum Mittagessen im Dreikönig, der Landrat im Kleber-Post, „die andere hend ihr Ves-per mitbrocht“.

Seine Verwaltungsjuristen-Laufbahn ging weiter in Stuttgart als Referent bei Landwirtschaftsminister Leibfried und errreichte ihren ersten Gipfel drei Jahre später, als Karl Anton Maier als Generaldirektor zur Energie-Versorgung Schwabven (EVS) nach Stuttgart ging und der 1933 in Stuttgart geborene, fa-miliär in Bachhaupten zwischen Ostrach und Saulgau beheimate Wilfried Steuer sich um seine Nach-folge beworben hat, eine Dreier-Liste für die 33 Saulgauer Kreisräte, er der Sieger im ersten Wahlgang.

Saulgauer Landrat zu sein, war für Steuer „eine schöne, auch schwierige Zeit“. Am Horizont die Kreis-reform - für ihn war klar: Saulgau wird nicht zu halten sein. Rivalität zwischen Riedlingen und Saul-gau, Biberach und Sigmaringen, Saulgau mittendrin und Bangen und Murren in der Bevölkerung: „Wenn der Karl Anton no do wär - der Steuer will nach Biberach“. War da Widerstand gegen die Landkreis-Auflösung?, fragte Dr. Ivo Müller (Bad Buchau), der Moderator des Abends, an dem das Zeitgeschehen wie auf einer Schaubühne lief. Steuer: „Am Stammtisch im Dreikönig hieß es: Em Karl Anton wär des it bassiert.“

Mit seiner Erklärung der Entwicklung griff der politische Kopf zu aller Verständnis weit zurück zur Grenzziehung nach dem Zweiten Weltkrieg, als sich die US-Amerikaner als Besatzungsmacht mit der Autobahn Frankfurt-Stuttgart-Ulm den freien Zugang zu München sicherten, Ulm und das Oberland zur amerikanischen Zone machten, die Grenze zwischen Laupheim und Ulm kontrollierten und Baden und Württemberg-Hohenzollern den Franzosen überließen. Persönlichkeiten wie Carlo Schmid, Theo-dor Eschenburg und der aus Füramoos bei Biberach stammende Gebhard Müller als erster Ministerprä-sident des Landes, später Präsident des Bundesverfassungsgerichts, sind mit Steuers Schilderungen präsent, Max Gögler als Tübinger Regierungspräsident, Landesbank-Direktor Maximilian Schlee als einer, der am Mengener Wirtshaustisch den Kreisreform-Streit in seine Richtung gezwungen hat: „Von mir kriaget’r zwoi Runden, wenn ihr für Biberach stimmet“. Auch des Rottenburger Bischofs Wort zählte: „Wir hätten den Bussen nicht nach Sigmaringen gelassen“ - mit dem Zuschlag zum Kreis Sig-maringen zur Erzdiözese Freiburg gehörend wie Langenenslingen und Billafingen, die heute Teil des Kreises Biberach sind.

Baden-Württembergs Landtag hat, so Kreisarchivar und Kreiskulturamtsleiter Dr. Edwin Ernst Weber, 1970 die Kreisgrenzen neu gezogen, in „knallharter Interessen-Abwägung“ ging die Entwicklung da-hin, wo sie Gegenwart ist. Für Beuron galt das Machtwort: „Mir Ganget it zum Beichta ins lutherische Tuttlingen“, für die Mehrheit in Saulgau war klar: „Wir gehen nach Sigmaringen“. In der Bussen-Wallfahrtskirche hat Wilfried Steuer, noch am 31. Dezember 1971 als Saulgauer Landrat im Amt, eine Kerze aufgestellt und das Ende seines Landkreises im Hailtinger Bräuhaus bedacht. Weber sprach von einem Umbruch innerhalb weniger Wochen mit 14 000 Bürgerinitiative-Unterschriften für Sigmarin-gen als Kreissitz, maßgeblich beeinflusst von Saulgaus Bürgermeister Günther Strigel, der da die besse-ren Entwicklungschancen für Saulgau sah. Weber: „Seine Rechnung ist aufgegangen“.

Saulgau, ohne Landratsamt, dafür mit Thermalbad und vier Kliniken, ist selbstbewusst „schön, attrak-tiv, gemütlich, Kulturhauptstadt des Landkreises Sigmaringen“, sagt Beate Rimmele, die mit Mann und Freunden wesentlich diese Kulturszene gestaltet. Wilfried Steuer, am 29. März 1973, einem Schalttag, ins Amt eingesetzt als neuer Landrat in Biberach, der er zum Wechsel an die EVS-Soitze bis 1991 war, kennt seine Leute: „Kreisreform wäre heute achtzig Prozent egal und viel leichter zu machen“. Saul-gaus Bürgermeister Strigel habe ihn damals für sein Pro Biberach „gewaltig verseggelt“. Dagegen Man-fred Rommel über Steuer: „Ein gescheiter, mit allen Wassern gewaschener Landrat“.

Die Veranstaltung des Arbeitskreises Stadtmuseum wurde musikalisch umrahmt durch die Dreikönig-musig.

 
 

Das Stadtmuseum

Zeitreisen durch die Bad Saulgauer Stadtgeschichte
Auf Spurensuche gehen und historische Wurzeln entdecken – wie spannend das sein kann, erfahren Bad Saulgauer und ihre Gäste im Stadtmuseum. Hier treffen „große“ und „kleine“ Geschichte aufeinander.

Eine abwechslungsreiche Gestaltung bringt Urkunden und Exponate aus allen Epochen zum Sprechen. Audiovisuelle Medien kommen hinzu: Sie vergegenwärtigen für Ohr und Auge einmal mehr, was gewesen ist.

Seit 2014 wird das Stadtmuseum ehrenamtlich vom Arbeitskreis Stadtmuseum geführt. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter haben es sich zur Aufgabe gemacht, den Erfahrungs- und Wissensschatz der Bad Saulgauer Bürgerinnen und Bürger zu nutzen und in den laufenden Museumsbetrieb einzubinden.

Mit Sonderausstellungen zu stadtgeschichtlichen Themen sowie Museumsfesten hat sich das Stadtmuseum zu einer attraktiven Einrichtung für Einheimische und Gäste entwickelt, die die spannende Geschichte Bad Saulgaus von den frühesten Spuren bis hin zur heutigen Kur- und Bäderstadt immer wieder neu erlebbar macht.

Stadtmuseum Bad Saulgau
Schleifergasse (am Marktplatz)
88348 Bad Saulgau
Tel.: 07581-207-160

Eintritt
während einer Sonderausstellung 2 Euro;
ansonsten frei, Schüler und Studenten frei

Öffnungszeiten
Samstag und Sonntag jeweils 14-17 Uhr
während der Sonderausstellungen geänderte Öffnungszeiten

Blick ins Museum

Archiv Sonderausstellungen

1622-2022 - 400 Jahre Post Bad Saulgau - 15.10. bis 18.12.2022, verlängert bis 29.1.2023

Sonderausstellung
15.10.-29.1.2023

1622-2022, 400 Jahre Post in Bad Saulgau


Die Ausstellung „400 Jahre Post in Bad Saulgau“ im Stadtmuseum ist der Geschichte der Bad Saulgauer Post gewidmet.

Sie zeigt einen Querschnitt über die wechselvolle Geschichte der Post in Bad Saulgau, die eng verbunden ist mit dem Haus Kleber-Post.

Das Postwesen begann in unserer Region mit den Kurierdiensten der Landesherren, der Klöster und der Städte.

Anfang des 17. Jh. waren Postreiter der vorderösterreichischen Regierung in unserer Gegend unterwegs, um den Nachrichtenverkehr auszuüben. Auf Anordnung der Herzöge von Württemberg wurden in dieser Zeit in den württembergischen Städten Metzger mit dem Postdienst beauftragt. Mitglieder der Posthalterfamilie waren sowohl für die vorderösterreichische Regierung, als auch für den Herzog von Württemberg und später für die Thurn und Taxis-Post tätig.

Johann Eberle erwarb am 16.07.1671 das Gasthaus zum Engel (später Kleber-Post). Damit begann die über 300-jährige Geschichte dieses Hauses in Familienbesitz. Er war auch Zunftmeister der Metzger und besorgte als solcher in der Umgebung von Saulgau den Briefverkehr.

Der Dienst der Metzgerpost war in der „Post- und Metzgerordnung“ des Herzogs Johann Friedrich vom 26. Juni 1622 geregelt. Im Jahr 1762 wurde im damaligen Gasthaus zum Engel eine Posthalterei durch die Familie Thurn und Taxis eingerichtet. Insgesamt 6 Posthalter und 2 Posthalterinnen der Familie Kleber und Vorfahren leiteten in dieser Zeit die Posthalterei in Saulgau. Bis zum Jahr 1869 war die Post dort untergebracht.

Die Besonderheit der Post in Saulgau.
Einzigartig war die Kombination einer bedeutenden Posthalterei mit dem über unsere Landesgrenzen hinaus bekannten Hotel Kleber-Post. Die Kleber-Post entwickelte sich im Lauf der Jahre zum bedeutendsten Hotel in unserer Region. Persönlichkeiten aus allen Lebensbereichen waren Gäste im Kleber-Post.

In der Ausstellung wird die Entwicklung der Post in Bad Saulgau im Post- und im Fernmeldedienst dargestellt. Ein besonderer Bereich der Ausstellung ist der Postkutschenzeit gewidmet. Ebenso ist der Weg von der Post von Thurn und Taxis bis zur Deutschen Post AG Thema der Ausstellung.

Öffnungszeiten:
Samstag u. Sonntag 14 – 17 Uhr

Vernissage:
15.10.2022, 11 Uhr

Eintritt: 2 €

Foto: Müller-Hocke
Foto: Müller-Hocke
 

Stadtmusik Bad Saulgau - 200 Jahre im Takt der Zeit - 13.03. bis 28.05.2022

Sonderausstellung
13.03.-28.05.2022

Stadtmusik Bad Saulgau – 200 Jahre im Takt der Zeit


Anlässlich des 200-jährigen Bestehens der Stadtmusik Bad Saulgau gibt es im Stadtmuseum eine Sonderausstellung mit dem Titel „Stadtmusik Bad Saulgau – 200 Jahre im Takt der Zeit“. Die Ausstellungsbesucherinnen und Ausstellungsbesucher erwartet eine Reise zur Geschichte und zu Geschichten der Stadtmusik in den vergangenen 200 Jahren. In einer ausgewogenen Mischung aus Texten, Bildern und Filmausschnitten gibt es viel Interessantes. Beispielsweise zu Dirigenten, Vorständen, zum Probelokal, zur Stadtmusik als Musikkorps der Bürgerwache, zur Jugendarbeit oder zu besonderen Konzerten und Festen sowie zu der regen Reisetätigkeit zu entdecken. Bei einer Ausstellung einer Musikkapelle darf natürlich auch die Musik nicht fehlen. So erklingen ausschließlich Originalaufnahmen der Stadtmusik, die auch über QR-Codes angehört werden können. Ein Quiz mit Fragen zur Ausstellung rundet den Besuch ab. Unter den richtigen Antworten werden am 28.05.2022 die Preise verlost. Für die kleinen Ausstellungsbesucher ist eine kleine Malecke eingerichtet.


Öffnungszeiten:
- Samstag 14 – 17 Uhr
- Sonn- und Feiertag 11 – 17 Uhr
- Führungen außerhalb der Öffnungszeiten möglich unter: wolfgang.schuttkowski@arcor.de

Eintritt: 2 €

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Geschichten aus dem Stadtmuseum - Vorträge 2020

Ein Museum lebt durch die Geschichten, die die Exponate erzählen. Besonders spannend wird es jedoch, wenn diese Geschichten von Personen, wie Zeitzeugen, Experten und Enthusiasten persönlich erzählt werden.


Tauchen Sie ein in die Geschichte der Stadt Bad Saulgau und erleben Sie einen unterhaltsamen und informativen Abend im Stadtmuseum mit dem neuen Format "Geschichten aus dem Stadtmuseum".

Geschichten aus dem Stadtmuseum - Vorträge 2020
 

Fälschung mit Folgen

Sonderausstellung
17. Juli bis 29. September 2019
jeweils samstags und sonntags, 14-17 Uhr

Fälschung mit Folgen

Die Fälschung einer Urkunde aus dem 9. Jahrhundert wirkt
bis heute nach. Die Ausstellung zum 1200 Jahre-Jubiläum widmet
sich drei unterschiedlichen Themen in drei unterschiedlichen Formaten:
• Die Urkunde und die Johanneskirche
• Eine Stadt verändert ihr Gesicht
• Aliens im Stadtmuseum

Am Anfang steht eine gefälschte Urkunde: der Boden der Geschichte wackelt. Die kaiserliche Politik befördert die Staatlichkeit, Klöster sind Fixpunkte. Die Johanneskirche ist der steinerne Zeuge kaiserlicher Politik, des Einflusses des Klosters Buchau und bürgerschaftlicher Repräsentation.

Die Urkunde und die Johanneskirche
Die historischen Fakten werden in einen schwäbischen Dialog zwischen dem Fälschermönch Odalrich, und der Äbtissin des Klosters Buchau verpackt. Comics aus verschmitztem Blickwinkel des Zeichners Wolfgang Schmid setzen das Gespräch in Szene. Reproduktionen von Teilen des Hochaltars und der gotischen
Glasfenster aus der Stadtkirche zeigen den Prunk der Stadt Sulugonis im 14. Jahrhundert. Eine Kopie der Abschrift der gefälschten Urkunde ist ebenfalls ein zentrales Ausstellungs-Exponat. Ein hochkarätiges Modell der Stadtpfarrkirche St. Johannes Baptist zeigt die unterschiedlichen mittelalterlichen Bauphasen. Ein Meisterstück, gefertigt von der Zimmerei Luib,
Bad Saulgau-Fulgenstadt.

Aliens im Stadtmuseum!
Theaterperformance mit Jugendlichen SchülerInnen der Theaterklasse der Jugendkunstschule

Bad Saulgau gehen als Außerirdische auf Zeitreise. Sie schlüpfen in Exponate und erzählen in amüsanten Dialogen aus ihrem Leben. Ein Bohrkopf von der Thermalbadbohrung, eine Fahrkarte
der Königlich-Württembergischen Eisenbahn, die Eiswerkzeuge als dienstbare Geister der Bierkühlung und schließlich die Reiseapotheke von Karl Anton Störck sorgen für beste Unterhaltung bei der Ausstellungseröffnung. Eine Videoaufzeichnung des kleinen Theaterstückes wird während der Dauer der Ausstellung eingerichtet.

Eine Stadt verändert ihr Gesicht – Fotografien
einst und heute

An ausgewählten Beispielen wird die Veränderung der Stadt
Bad Saulgau in den letzten 120 Jahren gezeigt. Die letzten
Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts brachten neue Entwicklungen
im Zusammenhang mit der Altstadtsanierung, die das
Stadtbild veränderte.

 

Didi Jung, der Sammler!

Sonderausstellung
02.11.2018 bis 27.01.2019

Didi Jung – Der Sammler

In einem Museum wohnen? Die meisten Zeitgenossen würden solch ein häusliches Lebensdomizil eher ablehnen. Nicht so das Saulgauer Urgestein Dieter Jung, der seit 1989 im eigenen Haus
„Bohnenstengel“ – gegenüber des Saulgauer Bahnhofs – wohnt, lebt und in der Kultkneipe 30 Jahre bis 2013 als Wirt gearbeitet hat.

„Ich freue mich an all meinen Objekten, die mich umgeben; das ist mein täglicher Urlaub“, so der Schilder-Dieter, wie er von seinen Sammlerkollegen genannt wird. Wertvolle Emailleschilder in allen Größen und Formaten, Gemälde, einarmige Banditen, allerlei Automaten, Werbeplakate und antike Möbel. Dass er in seiner Privatwohnung schon längst an räumliche Grenzen gestoßen ist, stört ihn nicht. Die Bilder und Schilder hängen in Zweit- und Drittreihung übereinander an der Wand und zieren eng nebeneinander befestigt die Decken von Diele, Wohn- und Schlafzimmer. Er selbst schläft in einem historischen Bett mit Blick auf seine gut bestückte Sammlung von 16 Schiebermützen und Base-Ball-Caps, die je nach Stimmungslage seit einigen Jahren zu seinem täglichen Outfit gehören. Im WC hängt ein Kölnisch-Wasser-Automat, der einst auf Einwurf von 10 Pfennig als wohlriechender Duftspender in vielen Gaststätten in den 50ern in den Toilettenanlagen obligatorisch war. Eigenen Angaben zufolge erbte er seine Leidenschaft, die Suche nach seltenen Motiven und Raritäten, von seinem Vater.

Dem Arbeitskreis war es in der Konzeption wichtig, die Atmosphäre der „Museums-Wohnung“ möglichst authentisch in den Räumen des Stadtmuseums zu präsentieren.

Am 3. Januar 1984 eröffnete Dieter Jung nach gründlichem Umbau die ehemalige Bahnhofsgaststätte Bohnenstengel.

Für die kultige Inneneinrichtung wählte er aus seiner reichhaltigen Depot-Sammlung einen Mix aus unterschiedlichen Tischen, Stühlen, Leuchtern und Sofas aus. Emailleschilder und zahlreiche großformatige Kunstwerke des Malers Walter Onderka ergänzten stimmig das Ambiente. Onderka war es auch, der Didis Wunsch erfüllte, der Hausfassade ein südländisches, froh machendes Ambiente in Stuck zu verleihen und den beliebten Biergarten samt Gartenhäusle in die Gestaltung miteinzubeziehen.

 

Saulgauer Besitzerstolz Kurios – Wertvoll – Originell

Sonderausstellung
03.11.17 bis 28.01.18

Saulgauer Besitzerstolz

Kurios – Wertvoll – Originell

Familien-Schätze der Bad Saulgauer sind Gegenstände, die in Haushalten womöglich schon seit Generationen in Ehren gehalten werden und einen Bezug zu Bad Saulgau haben. Dabei ist der materielle Wert oft weniger wichtig als der ideelle. Und so sind in dieser Ausstellung Lieblingsstücke zu sehen, die selbst spannende Geschichten erzählen und dem Betrachter die Möglichkeit bieten sich auf die unterschiedlichsten Welten einzulassen: z.B. eine Modelleisenbahn mit dem Saulgauer Bahnhof. ein Schlüsselanhänger der Garage Nr. 32 der ehemaligen Kleber Post, ein Essgeschirr aus dem Zweiten Weltkrieg mit Gravur, Leinen-
stücke aus der Weberfamilie Herwanger, ein vorbildlich angelegtes Herbarium, 23 handkolorierte Zinnfiguren, eine bleiverglaste Stadtansicht aus dem ehemaligen Rathaus, sogar eine „Quittenzerkleinerungsmaschine“ ist zu bewundern.

Erstaunlich, was sich an Schätzen in Schränken, Vitrinen oder gar Kellerräumen aus dem Dorn-
röschenschlaf erwecken und inszenieren ließ.

 

70 Jahre Dorausschreien 1947-2017

Sonderausstellung
20.01.–05.03.2017

70 Jahre Dorausschreien 1947-2017


Vor 70 Jahren, inmitten der schwierigen Nachkriegsjahre, wurde das Dorausschreien erstmals nach langer Zeit wieder durchgeführt. Beherzten Bürgern war es ein Anliegen, mit dem alten heimatlichen Fastnachtsbrauchtum den Kindern der Stadt eine Freude zu machen. Bis heute ziehen die Kinder am Fastnachtssonntag durch die Straßen Bad Saulgaus und schreien den uralten Heischeruf:
„Doraus, detnaus, bei dr alte Lenda naus!“
Viele Bürgerinnen und Bürger beschenken sie mit Bonbons (Guatsle), Brezeln, Würsten und vielem Anderen. Das Dorausschreien ist bis heute ein wichtiger und ganz besonderer Tag für die Saulgauer und zahlreiche Besucher aus Nah und Fern.

Geschichte eines jahrhundertealten Heischebrauches
Die Ausstellung lässt die Geschichte eines uralten Saulgauer Brauches lebendig werden. Zahlreiche Bilder, Dokumente und Exponate zeigen die vielfältige Bedeutung dieses Brauches bis in die heutige Zeit. Die Ausstellung spannt einen Bogen von den Bewohnern
des Saulgauer Siechenhauses über die Heischezüge ins Mühlental bis zum heutigen Brauch für die Saulgauer Kinder.

Die Saulgauer Dorausschreier
Zentrale Figuren sind bis heute die „Dorausschreier“ mit ihrem Korb an der Stange. Sie sind in der schwäbisch-alemannischen Fastnacht einzigartig und weit über Süddeutschland hinaus bekannt. Die Entwicklung der Figur und die künstlerische Gestaltung der wertvollen Originalmasken durch die Saulgauer Bildhauer werden anhand wertvoller Originalexponate gezeigt.

Erinnerungen 1947 bis 2017
Im Jahr 1947 war die Großzügigkeit vieler Bürgerinnen und Bürger für die Kinder ein besonderer Lichtblick und das Dorausschreien ein fröhlicher und unbeschwerter Tag in ihrer Kindheit. Erinnerungen an das Dorausschreien verbinden alle Saulgauer, die ihre Kindheit in Bad Saulgau verbringen durften und dürfen. Zahlreiche aufgeschriebene Erinnerungen lassen zusammen mit vielen alten Fotografien die Bedeutung des Dorausschreiens als heimatliches Brauchtum lebendig werden.

Die Ausstellung wurde im Auftrag der Dorauszunft Saulgau e. V. von Matthias Metzler und Frank Müller mit freundlicher Unterstützung von Maria Gelder (Stadtarchiv) und Günther Wetzel erarbeitet.

 

Krippen von Saulgauern

Sonderausstellung
25.11. bis 18.12.2016

Krippen von Saulgauern


Nicht überladen sondern fein exemplarisch beeindrucken.

Die Ausstellung der 19 Künstler und Leihgeber will Erwachsene und Kinder in der Weihnachtszeit erfreuen. Zum einen werden Krippen aus Privatbesitz mit Figuren der drei wohl bekanntesten Saulgauer Holzschnitzer Hermann Kohler, Hans Steiner und Anton Scheck präsentiert. Zum anderen wird das Stadtmuseum mit anderen eindrucksvollen Unikaten bespielt: z.B. einer detailverliebten Großkrippe mit verschiedenen biblischen Szenen, kleineren Krippen, teilweise im alpenländischen Stil, Wurzelkrippen, liebevoll gestalteten Tonfiguren, Egli-Figuren, einem Prager Jesulein und einem echten Hummel-Christkind.

Beim Thema Weihnachten darf natürlich die einzigartige Geschichte des Saulgauer Hirtenliedes und seinen Engelsingern nicht fehlen. Sie reiht sich harmonisch in die wertvollen Exponate ein.

Engel, Hirten, Ochs und Esel, Maria und Josef, die Heiligen Drei Könige und die Hütehunde. Allesamt kostbare Schätze, die Saulgauerinnen und Saulgauer gerne dem interessierten Besucher zeigen. Besondere Attraktion ist eine Leihgabe aus unserer Partnerstadt Chalais und eine wertvolle Krippe gestaltet von der berühmten Puppenkünstlerin Ottilie Tillian aus der Kärntner Partnergemeinde Himmelberg.

Die Ausstellung zeigt Exponate von:
Edeltraud Brillisauer, Georg Gelder, Sr. Innocentia Hummel, Emil Kiess, Karl Kerner, Hendrike Kösel, Hermann Kohler, Wendelin Matt, Johann Meßmer, Rose Müller-Geray, Alfons Scheck, Ruth Schimmel, Hans Steiner, Maria Stopper, Ottilie Tillian, Günther Wetzel

 

ars sacra

Sonderausstellung
12. 3. bis 10. 4. 2016

ars sacra

Heilige Kunst
vasa sacra

„Heilige Behältnisse“ aus Gold und Silber der katholischen Kirchengemeinden Bad Saulgaus

Über Jahrhunderte haben die katholischen Kirchengemeinden der Stadt Bad Saulgau ihre Monstranzen, Kelche, Kreuze, Leuchter bewahrt und gepflegt bis auf den heutigen Tag.
Die Ausstellung zeigt edle Gold- und Silberschmiedearbeiten aus dem Mittelalter, der frühen Neuzeit bis ins 20. Jahrhundert, seltene Exponate aus den Werkstätten der ehemaligen Bischofstadt Konstanz ebenso wie Arbeiten aus den berühmten Augsburger Gold- und Silberschmiedewerkstätten.
Die „Heiligen Kunstwerke“ stammen aus den 9 Kirchengemeinden St. Johannes Baptist (Bad Saulgau), St. Georg (Renhardsweiler), Mariä Geburt (Hochberg), St. Gallus (Bolstern), St. Leonhard (Wolfartsweiler), Mariä Himmelfahrt (Friedberg), St. Ulrich und St. Konrad (Fulgenstadt), St. Johannes der Täufer (Moosheim) und St. Pankratius (Braunenweiler). Die vasa sacra werden bis heute in den Gottesdiensten der Gemeinden benützt, besonders an den hohen Feiertagen.

Die „Heiligen Geräte“ in Bad Saulgau

Die „heiligen Geräte“ gehen auf Stiftungen von Patronatsherrschaften zurück. Insbesondere die Fürstäbtissinnen von Buchau, der Deutsche Orden sowie Klöster haben die Kirchen und Kapellen mit liturgischem Gerät ausgestattet, aber auch Bürgerfamilien traten als Stifter auf.
Bewahrt und gepflegt durch die Jahrhunderte – in Kriegs- und Besatzungszeiten eingemauert, eingegraben und versteckt – sind sie Zeugnisse der Überlieferung des Glaubens bis heute und der Frömmigkeitsgeschichte der Gemeinden.
Gold und Silber sind die „aus sich selbst“ leuchtenden Farben, sie stehen für das Licht, den Glanz des Göttlichen; die „Heiligen Geräte“ sind „Spuren der Transzendenz“. Neben ihrer frömmigkeitsgeschichtlichen und theologischen Bedeutung sind die Exponate in der Ausstellung bedeutendes stadtgeschichtliches Kulturgut sowie Zeugnisse großer Handwerkskunst.
Mit den vasa sacra zeigen Paramente und Kirchenfahnen, wie sich die Liturgie als Gesamtkunstwerk versteht. Dieses soll den Menschen im Sakralraum mit Augen, Ohren, Nase, Herz, Sinn, Geist, Gemüt, Verstand ansprechen und zu Gott führen.

 

Kunst auf dem Ei

Sonderausstellung
27. 3. bis 12. 4. 2015

Kunst auf dem Ei

Paula Holderried
Angela Neher
Erich Köble

Die Ausstellung zeigt mit über 200 bemalten Hühner-, Enten-, Gänse- und Straußeneiern das Schaffen der drei Saulgauer „Eier-Maler“.

Paula Holderried wird im „Schalander“ im 1. Stock des Stadtmuseums ihre „Eier-Malwerkstatt“ einrichten und Einblicke in ihre künstlerische Arbeit ermöglichen.

Am Palmsonntag werden in der benachbarten St. Johanneskirche die reich geschmückten Palmen mit Hunderten bemalten Eiern zu sehen sein.

Das Ei Symbol und Brauchtum

Das Ei galt bereits in vorgeschichtlicher Zeit als Sinnbild des Lebens. Für Christen im Mittelalter wurde das Ei zum Symbol der Auferstehung und im Volksbrauch sollten die „Antlasseier“, die am Gründonnerstag gelegten und an Ostern geweihten Eier, Blitz und Krankheit fernhalten.

Gefärbte Eier kannten schon die Chinesen, Ägypter und auch die Perser, deren Neujahrsfest im Frühling das „Fest des roten Eies“ genannt wird. In Griechenland heißt der Gründonnerstag „roter Donnerstag“, weil an diesem Tag die Eier für Ostern gefärbt werden und nur das Rotei als echtes Osterei gilt.

Für Deutschland werden gefärbte Eier erstmals im frühen 13. Jahrhundert erwähnt. Im 16. Jahrhundert wird von roten Eiern bei der österlichen Speisenweihe berichtet. Die beim Bemalen benutzten Farben haben in einigen Regionen symbolische Bedeutungen: So symbolisiert Rot den Opfertod Christi. Gelb steht für den Wunsch nach Erleuchtung und Weisheit. Weiß ist die Farbe der Reinheit, Grün für Jugend und Unschuld, Orange für Kraft, Ausdauer und Ehrgeiz.

Zum Palmsonntag werden in Bad Saulgau aus Buchs, Holunderstäbchen und Eiern Palmen mit viel Sachverstand und Liebe gefertigt, auf denen die Kunst des Eierbemalens besonders schön zum Ausdruck kommt. Sei es als bunte Farbigkeit, als künstlerisch anspruchsvolle Malerei, Hobbymalerei, Ornamentik oder als Szenen-Zyklus aus der Passion.

Mit viel Stolz tragen Kindergartenkinder und junge Erwachsene Ihre kleinen und großen Palmen in die St. Johanneskirche. Im Rahmen des feierlichen Palmsonntags-Gottesdienstes werden sie dort geweiht.

 

Arbeitskreis Stadtmuseum

Beate Rimmele
07581 6996
E- Mail

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Stadtverwaltung Bad Saulgau
Oberamteistraße 11
88348 Bad Saulgau

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