Mit nur 25 Jahren hat Raffael Ott den Sprung in die Selbständigkeit gewagt und ist in die Fußstapfen von Achim Müller getreten, der aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr weitermachen konnte. Der junge Bäckermeister wird tatkräftig von seiner Partnerin Jeannine Sofia und seinen Eltern unterstützt, die ihm sowohl im Verkauf als auch in der Backstube zur Seite stehen.

Für Fulgenstadt ist die Übernahme ein Glücksfall, denn der Schultes-Beck ist eine Institution im Teilort. Kein Wunder, dass die Wiedereröffnung von der Kundschaft mit Begeisterung aufgenommen wurde.

Nicht unwahrscheinlich ist aber, dass dies ebenfalls an den Backwaren liegt, die Ott anbietet. Der Bäckermeister legt großen Wert auf die Regionalität der Produkte, was bei den Kunden auf positive Resonanz stößt. Was die Bäckerei besonders auszeichnet, ist die Selbstherstellung sämtlicher Teige ohne den Einsatz von Fertigprodukten – eine zeitaufwendige und arbeitsintensive Tradition. Jedes Brot wird außerdem auf Stein gebacken, mit Ausnahme der Kastenbrote.

Eine besondere Spezialität des Bäckermeisters sind Kammutbrote, für die Ott bereits während seiner Lehrzeit einen Preis erhalten hat. Außergewöhnlich ist auch das Dinkel-Ruchbrot, das mithilfe einer speziellen Mahlmethode aus der Schweiz hergestellt wird.

Seine Handwerkskunst kombiniert Raffael Ott mit Nachhaltigkeit. Dazu gehört nicht nur die Verwendung von Butterschmalz anstelle von Palmfett. In der Bäckerei wird nach Möglichkeit auch alles wiederverwertet. Sowohl Brot als auch Teigwaren finden sinnvolle Verwendung.

Catering bietet Ott auf Nachfrage an, wobei auch hier Regionalität und Nachhaltigkeit im Fokus stehen. Mehl, Milch und Eier werden aus der Region bezogen, der Kaffee stammt aus Fair-Trade-Quellen, und das Vollkornmehl wird vollständig in der hauseigenen Backstube gemahlen. Montags bleibt die Bäckerei geschlossen, sonntags sind ausschließlich Kleingebäcke erhältlich.