St. Johanneskirche

An Stelle der heutigen Stadtpfarrkirche, die den Patronen Johannes Baptist, Johannes Evangelist und Andreas geweiht ist, stand schon ab dem 11./12. Jahrhundert eine deutlich kleinere Vorgängerkirche. Mitte des 13. Jahrhunderts wurde im Zuge der Stadtwerdung mit dem Bau der jetzigen Kirche begonnen (Chor und Turm); die romanischen Schallöffnungen im Turm zeugen noch davon. Der weitere spätgotische Aus- und Umbau zur heutigen Form mit vergrößertem, dreischiffigen Langhaus und erhöhtem Turm erfolgte in mehreren Abschnitten und wurde im ersten Drittel des 15. Jahrhunderts abgeschlossen.

Umgestaltungen im Wandel der Zeit

Auch Kirchen unterliegen, wie die Mode, dem Zeitgeist. Während das Äußere der St. Johanneskirche seit dem 15. Jahrhundert fast unverändert ist, wurde der Innenraum mehrfach radikal verändert. Anfang des 18. Jahrhundert wurden nicht nur die gotischen Altäre entfernt, sondern auch die Orgelempore eingezogen und die gesamte Ausstattung einschließlich einer barocken Stuckdecke dem neuen Zeitgeschmack angepasst. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erfolgte dann im Zuge des Historismus die Rolle rückwärts mit einem neo-gotischen Scheinrippengewölbe aus Holz. Zwei Renovierungen im 20. Jahrhundert stellten durch die Wiederherstellung der gotischen Flachbalkendecke sowie den Einbau des Chorbogens den ursprünglichen Zustand des 15. Jahrhunderts wieder weitgehend her.

Erste urkundliche Erwähnung 819

Grundlage der ersten urkundlichen Erwähnung Saulgaus ist die Schenkung der Kirche in der „Villa Sulugon“ an das Kloster Buchau im Jahre 819 durch Kaiser Ludwig den Frommen. Die Originalurkunde ist verschollen und der Text späteren Abschriften zufolge im 12. Jahrhundert verfälscht worden, um dem Kloster die Rechte der jüngeren Reformklöster zu verschaffen. Das Datum dürfte jedoch stimmen, so dass es schon vor 1200 Jahren eine Kirche gegeben hat. Diese befand sich vermutlich auf der „Kirchberg“ genannten Anhöhe – heute Schillerhöhe – und war wahrscheinlich dem Erzengel Michael geweiht. Dokumente aus dem Jahr 1275 deuten auf das Vorhandensein von zwei Kirchen hin, eine „in Sulgen“, also in der Stadt, und eine andere auf dem „Berge“.

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