Buchauer Amtshaus

Das „Buchauer Amtshaus“ ist eines der ältesten Gebäude Saulgaus und stammt aus der Gründungszeit der Stadt. Es wurde damals – deutlich kleiner als heute und nur zweigeschossig – an die Stadtmauer angebaut, die gleichzeitig als Außenwand diente. Außergewöhnlich ist ein großer Raum im Erdgeschoss, dessen Decke nur von einer Mittelsäule getragen wird. Wegen seiner gotischen Spitzbogenfenster wurde er früher irrtümlich als Hauskapelle angesehen. Wahrscheinlich war er aber schon in den Anfangszeiten der Stadt eine Art Versammlungsraum, in dem auch beurkundet wurde – das Haus möglicherweise das des Stadtammans.

Umbau und Erweiterung

Erstmals schriftlich belegt ist das „Buchauer Amtshaus“ in einer Urkunde von 1384. Damals verkaufte der Bürger Konrad Kopp das Anwesen an die Buchauer Chorfrau, Elisabeth von Rünsegg, einer Schwester der damaligen Äbtissin von Buchau. Von dieser kam das Haus in den Besitz des Stifts Buchau und diente fortan dessen Amtmann als Verwaltungssitz. Durch einen Umbau kam später ein weiteres Stockwerk hinzu sowie ein hoher Dachraum mit zwei Zwischendecken, der als Lager für Naturalien diente. Um diese Lasten abzufangen, wurde der Bau von gemauerten Arkaden erforderlich, die dem Gebäude sein charakteristisches Aussehen verleihen.

Stadtschultheißen und Narrenzunft

Mit dem Übergang an Württemberg kam das Haus in Staatsbesitz, wurde kurze Zeit als Amtshaus genutzt und bald privat verkauft. 1853 erwarb es die Stadt, der es bis nach dem 2. Weltkrieg insbesondere als Wohnhaus für die Stadtschultheißen / Bürgermeister diente. Heute ist das „Buchauer Amtshaus“ das Vereinsheim der „Doraus-Zunft“ – daher auch der „Narrenbrunnen“ auf dem Vorplatz. Die drei Wappen an der Fassade zeigen das Saulgauer Stadtwappen (oben), das Wappen des Stiftes Buchau (Mitte) und das Wappen der Grafen von Veringen (unten), den Schutzvögten des Klosters Buchau im 12./13. Jahrhundert.

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