Sitzung des Technischen Ausschusses am 3.5.2018

Informationen zu den Inhalten und gefassten Beschlüssen

In der vergangenen Sitzung des Technischen Ausschusses stand das Thema Trinkwasser im Mittelpunkt. Johannes Übelhör, technischer Leiter der Stadtwerke, informierte in seinem turnusmäßigen Bericht über die Entwicklung der Nitratwerte. Im Augenblick liegt der Wert bei dem Trinkwasser bei rund 38-40 mg/l und damit deutlich unter dem Grenzwert von 50 mg/l. Im Blickfeld des Berichts lag v.a. das Mannsgrab, wo über mehrere Brunnen rund 75% des für Bad Saulgau benötigten Wasser gefördert werden. In einem der beiden dortigen Hauptbrunnen, dem Brunnen 1, steigt der Nitratgehalt im Wasser weiter an. Gleichzeitig sind die Nitratwerte sowohl in den übrigen Brunnen im Mannsgrab, als auch in den Brunnen in Braunenweiler, Bierstetten und Moosheim tendenziell rückläufig. Weil das Wasser aus allen Brunnen gemischt wird, bevor es zum Verbraucher gelangt, kann durch eine Reduzierung der Fördermenge im Hauptbrunnen 1 und die Erhöhung der Fördermengen in den übrigen Brunnen kurzfristig gegengesteuert werden.

Untersucht haben die Stadtwerke Bad Saulgau aber auch, ob sich durch die Beimischung von Trinkwasser aus dem Brunnen Fulgenstadt, der niedrigere Nitratwerte aufweist und bislang nicht in die Trinkwasserversorgung der Kernstadt integriert ist, ebenfalls eine Reduzierung des Nitratgehalts im Trinkwasser erreichen lässt. Vor einem Jahr hatte der Technische Ausschuss deshalb bereits eine hydrogeologische Untersuchung in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse stellte Henning Jobmann vom Büro Bieske und Partner nun vor. Die Nutzung des Brunnens Fulgenstadt stellt demnach kleine wirkliche Option dar. Bei einer Erhöhung der Wasserentnahme besteht die Gefahr, dass deutlich nitratbelasteteres Wasser nachfließt und der Nitratwert künftig auch im Brunnen Fulgenstadt steigt. Dem könnte zwar entgegengewirkt werden, indem auch im benachbarten Brunnen Herbertingen die För-dermenge proportional erhöht würde. Dieses Vorgehen ist aber unrealistisch, da die aktuelle Fördermenge den Herbertinger Wasserbedarf bereits deckt. Außerdem wäre das Vorgehen mit sehr hohen Investitionskosten für eine Verbindung zwischen der Bad Saulgauer Haupttrinkwasserversorgung und dem Brunnen Fulgenstadt verbunden. Zusätzlich würde die im Augenblick maximal genehmigte Entnahmemenge in Fulgenstadt auch nicht ausreichen, um den Nitratgehalt in der Hauptwasserversorgung signifikant zu senken.

Eine Alternative könnte jedoch die Nutzung der Wasserversorgung im südlichen Wagenhauser Tal sein. Die Brunnen gehören dem Zweckverband Hundsrücken, das die maximal genehmigte Wasserentnahmemenge bei weitem nicht ausschöpft. Gleichzeitig existiert über Heratskirch und Wilfertsweiler eine Verbindung zwischen der Bad Saulgauer Hauptwasserversorgung und der Hundsrücken-Gruppe. Die Zustimmung des Zweckverbands vorausgesetzt soll deshalb nun befristet für 2 Jahre eine Zulieferung von 200.000 m³/Jahr aus den Brunnen im Wagenhauser Tal zur Bad Saulgauer Trinkwasserversorgung erfolgen. Während der Versuchsphase werden die Auswirkungen auf die Quantität und Qualität des gewonnenen Rohwassers begleitend untersucht. Die Stadtwerke haben nun den Auftrag, die hierzu notwendigen Vereinbarungen und Verträge mit der Hundsrückengruppe und zu beauftragenden Firmen und Ingenieurbüros für die Projektumsetzung abzuschließen.

Gefasst hat der Technische Ausschuss zudem einen Beschluss zum Sanierung des Brunnen 1 im Mannsgrab. Zuvor hatte Jobmann die Entwurfsplanung für die Maßnahme vorgestellt. Grund für die Sanierung des in die Jahre gekommenen Brunnens ist die korrosionsbedingte Schwächung seiner Aus-bauverrohrung aus kunststoffbeschichteten Stahlrohren und einer damit ein-hergehenden Gefährdung seiner Standfestigkeit.
Der Brunnen 1 ist, wie bereits oben dargestellt, besonders von der Nitrat-problematik betroffen. Deshalb hat das Büro zunächst geprüft, ob ein Neubau in einer weniger belasteten Zone innerhalb des Wasserschutzgebietes Mannsgrab möglich wäre. Da der Brunnen 1 als Hauptbrunnen für die Was-serversorgung des Stadtgebietes notwendig ist und aufgrund der Schäden am Brunnen schnellstmöglich Maßnahmen ergriffen werden müssen, die Verlegung des Standortes aber ein langwieriges Genehmigungsverfahren nach sich ziehen würde, ist eine solche Vorgehensweise jedoch nicht mög-lich.
Vorgenommen wird deshalb, so schnell wie möglich, eine Sanierung des bestehenden Brunnens. Dabei hat sich der Ausschuss für eine Überbohrung ausgesprochen, d.h. der alte Brunnen wird entfernt und am bestehenden Standort ein neues Brunnenbauwerk errichtet. Die Entwurfsplanung rechnet hierfür mit Kosten in Höhe von 273.000 Euro.

Technischer Ausschuss in Kürze
• Im Zuge der Erschließung des neuen Kaufland soll ein 2,50 m breiter kombinierter Geh- und Radweg mit Beleuchtung entlang der B 32/Platzstraße von der Zufahrt zum toom-Baumarkt über den Kreis-verkehr bis zur Neidleinstraße/Industriegebiet hergestellt werden.Finanziert wird die Maßnahme u.a. durch einen Zuschuss des Bundes und einer Kostenbeteiligung der Fa. Kaufland. Die Verwaltung rechnet damit, dass die Stadt Bad Saulgau für die Gesamtmaßnahme ca. 160.000 Euro zur Vergütung der Baukosten und ca. 25.000 Euro zur Vergütung der Honorarkosten aufwenden muss.  Die Ingenieurleistungen hat der Ausschuss nun an zum Preis von 37.500 Euro an das Büro Schranz vergeben.

• Vergeben hat der Ausschuss die Hochbau- und Gründungsarbeiten für den Neubau einer Fahrzeughalle auf dem Stadtwerke-Betriebsgelände (Angebotspreis ca. 120.000 Euro).

• Beschlossen wurde die Sanierung der Druckerhöhungsanlagen im HB 1200 Heratskirch, HB 400 Kleintissen sowie den Umbau des HB 3000 Bad Saulgau. Die Stadtwerke bereiten nun die Vergabe vor. Gebaut werden soll in 2018 und 2019. Die Kosten liegen bei geschätzt insgesamt 270.000 Euro.

• Auch für die Erneuerung der Wasserleitung im Baugebiet Krumme-schle/Kleintissen hat der Ausschuss den Baubeschluss gefasst. Die Entwurfsplanung geht von Kosten in Höhe von 120.000 Euro aus. Die Stadtwerke wurden beauftragt, die Vergabe vorzubereiten.


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