Neujahrsempfang 2023 - Rückblick - Ausblick - Laudationes

11.01.2023

Der Rückblick auf gleich drei besondere Jahre, ein Ausblick auf die bevorstehenden städtischen Großprojekte, die Verleihung der Bürgermedaille an SFZ-Gründer Rudolf Lehn, goldene Ehrennadel für Bernhard Wetzel und Anton Widmann und die Erklärung von Bürgermeisterin Doris Schröter, im Herbst nicht mehr für eine weitere Amtsperiode zu kandidieren – der Neujahrsempfang der Stadt Bad Saulgau am vergangenen Sonntag hatte eine ganze Menge zu bieten.

Dass der große Saal des Stadtforums bis über den letzten Platz gefüllt war, verwundert deshalb nicht unbedingt. Und alle, die einen besonderen Empfang erwartet hatten, wurden nicht enttäuscht. Bereits der Jahresrückblick, den Bürgermeisterin Doris Schröter in ihrer Neujahrsrede vornahm, war nicht ganz gewöhnlich. Denn coronabedingt fand der Neujahrsempfang letztmalig 2020.

Der Rückblick, den das Team der Stadtverwaltung bewusst kompakt als Videopräsentation angelegt hatte, umfasste deshalb auch die Jahre 2021 und 2020. Für das Jahr 2022 ging es dann wieder in den „Live-Modus“. Bürgermeisterin Schröter richtete das Augenmerk ihrer Ansprache dabei nicht nur, aber natürlich vor allem auf städtische Projekte. Trotz des ständigen Krisenmodus, in dem sich auch Bad Saulgau erst mit Corona und dann mit dem Krieg in der Ukraine befinde, habe sich dabei in der Stadt und den Teilorten vieles getan.

Besonders wichtig war der Bürgermeisterin allerdings der Blick nach vorne.
Denn in 2023 und den Folgejahren hat die Stadt viel vor.
Eine der größten und komplexesten Herausforderungen sei der Bereich Gesundheitsversorgung. Die Stadt werde sich noch mehr bei der hausärztlichen und insgesamt der fachärztlichen Versorgung engagieren, Derzeit prüfe man unter anderem mehrere Standortalternativen für ein Ärztehaus.

Bis Ende 2025 müsse außerdem ein schlüssiges Konzept ausgearbeitet sein, ob das Pflegeheim umgebaut werde oder ein Neubau erfolge. Denn obwohl das Gebäude noch neu und modern sei, sei ein Betrieb aufgrund einer Gesetzesänderung in der bisherigen Form nicht mehr möglich.

Nicht die Stadt, sondern das Land wird auf dem Campus der ehemaligen japanischen Schule das MINT-Exzellenzgymnasium einrichten. Beitrag der Stadt sei, dass im Zuge des Neubaus der ABC-Halle eine vierte Halleneinheit gebaut und für die Nutzung des MINT-Gymnasiums bereitgestellt werde. Für den Neubau sind insgesamt 18 Mio. Euro veranschlagt.

Ein weiteres Großprojekt im Bildungsbereich werde die Einrichtung einer zusätzlichen Grundschule, die im Gebäudebestand des Walter Knoll-Schulverbundes eingerichtet werde. Die nächsten Schritte sind laut Schröter das pädagogische Konzept und drauf aufbauend die konkrete Raumplanungen – wofür die Stadt mit Kosten in Höhe von ca. 8 Mio. Euro rechne.

Und obwohl die die kurzfristige Ankündigung der Bahn, den Bahnhof Bad Saulgau barrierefrei auszubauen, die geplante Brücke im Bereich der Karlstraße faktisch unmöglich mache, sei diese Entwicklung aber unter dem Strich sogar positiv. Ganz offensichtlich sei nämlich zunächst, dass Bad Saulgau dadurch einen barrierefreien Bahnhof erhalte – ein lang gehegter Wunsch, der auch zu den stadteigenen Planungen des barrierefreien Busbahnhofs in der Karlstraße passe. Gleichzeitig könne die Brücke am neuen Standort südlich des Bahnübergangs deutlich kleiner und dadurch auch deutlich günstiger gebaut werden. Vor allem sei der neue Standort aufgrund der absehbaren und geplante städtebaulichen Entwicklungen, deutlich geeigneter.

Rudolf Lehn ist Träger der Bürgermedaille
Besonders war der Neujahrsempfang auch deshalb, weil erstmals seit 2005 wieder eine Bürgermedaille verliehen wurde, nämlich an den Gründer und langjährigen Leiter des Schülerforschungszentrums, Rudolf Lehn. Schröter würdigte den Pädagogen in ihrer Laudatio für dessen herausragende Leistung bei der Talentförderung im MINT-Bereich. Dank seiner Idee und seines Einsatzes habe man mit dem SFZ eine der bedeutendsten Einrichtungen für die Förderung des naturwissenschaftlichen und technischen Nachwuchses in Deutschland. Und mit dem MINT-Exzellenzgymnasium entsteh gerade ein weiteres Leuchtturmprojekt in Bad Saulgau.

Lehn betonte seinerseits, dass es nicht nur eine Idee, sondern auch engagierte Mitstreiter brauche, um solche Erfolge erzielen zu können. Zwar habe er sich den Spruch Graf Zeppelins zum Motto gemacht „Man muss nur wollen, daran glauben, dann wird es gelingen“. Aber er habe auch die Erfahrung machen müssen, dass das „Wollen“ alleine nicht immer ausreiche. Eine Idee müsse „auf fruchtbaren Boden fallen“, so Lehn, der in diesem Zusammenhang all denjenigen dankte, die ihn auf seiner Mission begleitet hätten. Dazu zähle auch Bürgermeisterin Doris Schröter, deren Unterstützung ganz entscheidend zum Erfolg unter anderem des Projektes MINT-Exzellenzgymnasium beigetragen habe.

Außer der Bürgermedaille hat Bürgermeisterin Schröter beim Neujahrsempfang auch zwei goldene Ehrennadeln verliehen.
Bernhard Wetzel erhielt diese besondere Auszeichnung für seinen Einsatz als Dorfchronist und Heimtatforscher für Braunenweiler. Neben einer Dorfchronik, für die Wetzel auch eine Anerkennung im Rahmen der Verleihung des Landespreises für Heimatforschung erhalten hat, gehören dazu unter anderem mittlerweile 28 Foto-Heimatkalender und zahlreiche weitere Dokumentationen. Bernhard Wetzel leiste, so die Bürgermeisterin, einen wichtigen Beitrag zur kulturellen Identität.

Und an Anton Widmann ging die Auszeichnung wegen seines umfassenden Einsatzes rund um das Dorfgemeinschaftshaus Bierstetten/Renhardsweiler. Dank eines Projekt- und Finanzmanagers Anton Widmann sei es dann gelungen, eine gleichermaßen solide wie clevere Finanzierung auf die Beine zu stellen, vor allem aber wegen seiner Idee, für den Bau und Betrieb einen Trägerverein zu gründen, sei das Projekt überhaupt möglich gewesen.

Doris Schröter kandidiert nicht erneut
Die Frage, ob sie Ende 2023 erneut als Bürgermeisterin kandidiere, beantwortete Doris Schröter dann ganz zum Ende des Empfangs. Sie sei gerne Bürgermeisterin und immer noch voll Tatendrang. Nach langer und sehr intensiver Abwägung habe sie sich allerdings entschlossen, nicht für eine weitere Amtszeit zu kandidieren. Diese Entscheidung, so Schröter, sei ihr sehr schwer gefallen. Bad Saulgau sei ihre Heimat und die begonnenen Projekte zu Ende zu bringen sei ihr ein großer Wunsch. Mit Beginn einer dritten Amtszeit wäre sie dann aber 61 Jahre alt. Die Frage, wann dann der richtige Zeitpunkt ist aufzuhören sei, würde Sie dann regelmäßig beschäftigen und eine solche Ungewissheit sei ihres Erachtens weder für die Zusammenarbeit innerhalb der Verwaltung förderlich, noch ein gutes Fundament für das Miteinander zwischen Bürgermeisterin und Gemeinderat.

Die Neujahrsrede ausführlich nachlesen

Den kompletten Ausblick aus der Neujahresrede können Sie online unter www.bad-saulgau.de nachlesen, genauso wie alle drei Laudationes.

Den Rückblick auf das Jahr 2022 finden Sie im Heimatbrief der Stadt Bad Saulgau, der in der nächsten Ausgabe des Stadtjournals komplett abgedruckt wird. Verfügbar ist der Heimatbrief als gedruckte Broschüre auch im Bürgerbüro der Stadt Bad Saulgau (solange der Vorrat reicht). 

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